Ordnung für Pixel

Zu den Dateien, die sich unaufhaltsam auf unseren Festplatten vermehren und kaum zu überblicken sind, gehören inzwischen vor allem Bilder. Die digitale Fotorevolution ist auch an Usern nicht vorbeigegangen, die selbst keine digitale Kamera benutzen: E-Mail und Downloads schwappen sie auf unseren PC, egal ob es private oder berufliche Fotos sind.

Diese Entwicklung ging in den beiden letzten Jahren so rasch, dass nur wenige beim Ordnen der Bilderflut Schritt gehalten haben. Irgendwo wurden sie abgelegt, mit etwas Glück unter "Eigene Bilder", aber meist sind sie überall - in Mailordnern mit Textdokumenten vermischt, in kurzer Zeit unauffindbar.

Eine Reihe von Programmen können Ordnung in die "digitale Schuhschachtel" bringen. Das Beste daran: Anders als das Sortieren "richtiger" Bilder, ist es mühelos und kostet nichts. Die zwei Programme, die ich dafür empfehle, sind Picasa (Version 2) für Windows sowie Apples Fotoprogramm iPhoto für den Mac. Jedes der Programme, die einander in Funktion und Arbeitsweise ähnlich sind, gibt es jeweils nur für die eine Plattform.

Picasa (www.picasa. com), das von Google aufgekauft wurde, scannt nach dem ersten Start den gesamten PC oder wahlweise nur vom Benutzer definierte Bereiche (wie "Eigene Bilder") nach vorhandenen Bildern. Selbst bei größeren Bildmengen dauert dies nur wenige Minuten; sinnvoll ist es, den ganzen PC zu scannen - kaum zu glauben, wo sich unter Windows überall Bilder verstecken können. In der Folge hält Picasa automatisch Ausschau nach Zugängen.

Die erfassten Bilder erscheinen auf der rechten Bildschirmhälfte in einem Übersichtsfenster als kleine "Thumbnails", ähnlich den früher erstellten Kontaktabzügen von Negativen; links werden die Ordner angezeigt, in denen die Bilder liegen. Anders als iPhoto, das alle Bilder in einem zentralen Archiv zusammenlegt, belässt Picasa die Bilder in den Ordnern, in denen sie absichtlich oder zufällig abgelegt wurden. Damit kann man leben, aber es hat ein paar Nachteile, unter anderem beim systematischen Sichern der Dateien.

Erstaunlicherweise kann das Auge im Übersichtsfenster auch relativ große Bildmengen, die sowohl von Picasa als auch iPhoto mühelos und schnell angezeigt werden, relativ rasch scannen. Die Bilder können mit Schlagworten oder mit einem "Label" versehen werden. Ein Bild kann auch mehrere Labels erhalten und in verschiedenen Zusammenhängen gefunden werden.

iPhoto verwaltet alle Bilder in einem zentralen Archiv quasi wie digitale Filmrollen nach dem Datum der Aufnahmen. Dadurch muss man beim Import von der Kamera nicht nachdenken, wo Bilder abgelegt werden sollen; gleichzeitig können die "Filme" dabei gleich beschriftet werden. Aus dem zentralen Fotoarchiv legt man Alben an, wobei ein Bild in mehreren Alben enthalten sein kann.

Beide Programme ha- ben grundlegende Bearbeitungsfunktionen für Bildschärfe, Farbintensität, Helligkeit, rote Augen etc. Sehr praktisch sind Funktionen für die weitere Verwendung der Bilder - etwa für eine Diashow, zum Versand per E-Mail oder zur Erstellung von CDs.
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@ 2005 Der Standard / Helmut Spudich

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